Braune Flötentöne

Musik als wichtiger Identifikationsträger. An diesem Punkt setzt das geplante Videoprojekt an. Musik prägt den Alltag, oft auch das Lebensgefühl, nicht nur, aber besonders das von Kindern und Jugendlichen. Musik ruft Emotionen hervor, sie verbindet, schafft Erlebnisräume – oder grenzt von anderen (Gruppen, Szenen) ab. Die rechtsextremistische Szene benutzt Musik ganz bewusst, um Kinder und Jugendliche anzusprechen und sie über (Lebens)Gefühle, Stil und das gemeinsame Erlebnis der Musik mit ihrer politischen Botschaft zu infiltrieren. „Braune Flötentöne“ also, mit denen rechte „Rattenfänger“ Jugendliche zu locken versuchen. Dabei setzen auch die Neonazis auf moderne Kommunikationsformen und posten u.a. Multimediaangebote und Musikclips mit rassistischen und antisemitischen Aussagen in sozialen Netzwerken wie youtube und Facebook.

Das Projekt wurde mit acht Mädchen und Jungen im Alter von 14 bis 16 Jahren realisiert. Die Jugendlichen produzierten – mit Unterstützung der Projekleitung – ein Videofeature, das in Kurzinterviews mit Expert/innen aus den Bereichen Musik, Medien und Jugendkultur verschiedene Wege der „rechten Ansprache“ an gesellschaftliche Gruppen, insbesondere Jugendliche, untersucht und aktuelle Entwicklungen offen legt.