Faszination Horror

Jugendliche setzen sich mit ihrem Lieblingsgenre auseinander

Das Medienkompetenzzentrum Düppel (Steglitz-Zehlendorf) realisiert in Kooperation mit Kulturhilfswerk e.V. dieses Projekt mit Gymnasiasten einer neunten Klasse.

Die Diskussion über Gewalt in den Medien und ihre Auswirkungen ist aktueller denn je. Die zentrale Frage dabei ist, ob Jugendliche zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können? Eine Gruppe von Zehlendorfer Jugendlichen, die einen Fable für Horrorfilme haben, wollen einen kritischen Blick auf ihr Lieblingsgenre werfen und dabei künstlerisch und dokumentarisch arbeiten.

Entstehen soll eine ca. zehnminütige Videocollage aus Spielszenen, Interviews und Archivmaterial. Unterstützt durch den Videokünstler und Medienpädagogen Rudolf Freundorfer werden die Jugendlichen vor allem nach einer künstlerisch visuellen Umsetzung suchen und sich mit Wirkungsweisen von Filmgeschichte, Bildsprache, Dramaturgie, Kameraführung, Sounds und Videoediting auseinander setzen. Produziert wird in HDV (High Definition Video 1080/50i).

In der Videocollage sollen die Jugendlichen selbst ihr Interesse am Genre beschreiben. Dabei wird beispielhaft eigenes Archivmaterial verwendet. Außerdem sollen, um die Einstellung der Gesellschaft zum Thema Horrorfilm darzustellen, Passanten befragt werden sowie ein/e Medienexperte/in die Hintergründe beleuchten.

Ziel ist es, dem Zuschauer sowohl eine ästhetische Vorstellung des Genres zu vermitteln, wie auch kritisch mit der Frage von Gewalt in den Medien umzugehen.

Das Projekt wird durch eine Gruppe Jugendlicher der 9. Klasse eines Zehlendorfer Gymnasiums, die in ihrer Freizeit bereits verschiedene kleine Horrorfilme produziert haben, realisiert. In unserem Projekt können sich die Jugendlichen künstlerisch mit den Möglichkeiten der Filmgestaltung auseinander setzen. Sie lernen die unterschiedliche Bildsprache einzelner Genres kennen und setzen sich mit dem Unterschied von Spiel- und Dokumentarfilm auseinander. Durch die Vorbereitung der Interviews erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, die psychologischen Wirkungsweise von Filmgestaltung zu untersuchen. Ergänzend dazu ist eine Exkursion ins ARD-Hauptstadtstudio geplant um einen kleinen Einblick in die professionelle Videoproduktion zu erhalten. Die Jugendlichen werden die künstlerischen, theoretischen und technischen Aspekte einer Videoproduktion kennen lernen und somit auch ihre Medienkompetenz erweitern.

Da sich die Schüler in der betreffenden Jahrgangsstufe bereits mit ihrer beruflichen Zukunft auseinandersetzen und starkes Interesse an Medienberufen existiert, kann dieses Projekt auch bei der Berufsorientierung helfen, denn die Jugendlichen erhalten Einblicke in eine Auswahl von Medienberufen, wie etwa Redakteur/Inn, Kameramann, Toningenieur oder Videoeditor.

Die fertige Videocollage wir auf DVD gesichert und Interessierten zur Verfügung gestellt. Die Premiere wird im Balikino Zehlendorf stattfinden. Dazu gibt es eine berlinweite Ausstrahlung bei ALEX-Offenen Kanal Berlin. Natürlich wird der Film auch auf YouTube veröffentlicht.

Diese Videoprojekt wird von März bis Mai 2010 realisiert und von Daniela Stix (MeKo Düppel) und Rudolf Freundorfer (Kulturhilfswerk e.V.) betreut. Gefördert wird das Projekt durch das Kulturamt Steglitz-Zehlendorf mit Mitteln aus dem Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.